Kastrationsprojekte in Rumänien, Sibirien und Ungarn

Warum es Sinn macht, neue Wege zu beschreiten

Seit Jahren hat Robin Hood Tierärzte im Programm, die kostenlos Hunde und Katzen kastrieren, die Besitzer haben, aber auch Streunertiere. Immer mehr Tierärzte kommen dazu, immer mehr Städte. Doch immer wieder musste ich feststellen, dass gerade in den Dörfern, wo die Bevölkerung oft kein Auto hat, viele Streuner ihr Auslangen finden müssen.

Im Sommer 2016 haben wir mit der ersten „in the field“Kastrationsaktion begonnen. Das schien mir ausbaufähig. Ein Sanitätszelt vom deutschen Heer wurde gekauft. Ein gebrauchter Feld-OP-Tisch vom österreichischen Bundesheer gab es als Secondhandware. Mit diesem Equipement ausgestattet und tollen Tierärzten an der Hand kastrierten wir im Juli 2016 in zwei Dörfern. In Ideciu de Jos und in Iernut. Beides in Siebenbürgen gelegen.

Hunde und Katzen konnten kastriert werden. Viele Freiwillige waren da, hatten im Vorfeld Flyer ausgeteilt, im Fernsehen gab es einen Beitrag. Tierbesitzer, Schäfer kamen mit ihren Tieren…Streuner wurden eingefangen, Hunde von Tankstellen, Baufirmen etc. geholt. 17 rumänische Tierärzte sind schon im Programm. In verschiedenen Städten.

Sie kastrieren Streuner, Tiere, deren Besitzer zu wenig Geld haben und machen auch Kastrationstage in Dörfern. Katzen, Hunde, Weibchen, Männchen. Die Preise sind 16-26 Euro. Je nach Tierart, Geschlecht und Gewicht. Wir denken, dies ist der einzige Weg, noch mehr Streunertiere zu verhindern.

Denn viele Hunde und Katzen laufen frei auf den Strassen, vermehren sich, obwohl sie eigentlich keine Streuner sind. Die Jungen werden dann „entsorgt“ oder einfach frei gelassen. Und vermehren sich wieder…Das Elend wird somit größer und größer.

Wir möchten dieses Projekt gerne noch ausbauen. Mit Schulvorträgen unterstützen, auch bei jenen, die selbst am Rande der Gesellschaft stehen – den Sinti und Roma. Auch sie besuchen wir, reden mit ihnen, klären auf. Geben Kleidung und kleine Geschenke. Sie geben uns ihr Verständnis.

Aber auch in Ungarn, genauer gesagt in Györ und Gyömöre haben wir zwei Projekte. Dank zwei wunderbaren Frauen, die die Tiere zum Kastrieren bringen, konnten auch hier schon sehr viele Hunde und Katzen operiert werden. Doch auch medizinische Notfälle werden behandelt, wie in allen anderen Projekten auch.

In Sibirien, in Omsk, gibt es ein ganzes Netzwerk an Tierfreunden, die Tiere zum Behandeln und Kastrieren in Kliniken bringen. Private Tierfreunde bieten dann Pflegestellen an. Das ferne Sibirien zeigt uns, wie es gehen kann. Und es funktioniert sehr gut.

Wie funktioniert es?

Tiere werden zum Tierarzt gebracht, entweder durch freiwilllige Helfer oder durch die Tierbesitzer selbst. Die Tiere werden kastriert, fotografiert, die Daten der Halter aufgenommen. Der Tierarzt schickt monatlich die Rechnung, Robin Hood überweist das Geld. Somit ist alles nachvollziehbar und transparent.

Wir versuchen, dieses Projekt zu erweitern, doch selbst mit den relativ günstigen Preisen der Tierärzte, kommt monatlich eine große Summe zusammen. Je größer die Unterstützung, desto mehr Tiere können wir kastrieren und behandeln.

Meilensteine

2012

Beginn Kastrationen in Gyömöre/Ungarn

2013

Beginn Kastrationen in Györ/Ungarn

2014

Beginn Kastrationen in Omsk/Sibiriern

2015

Beginn der Kastrationen in Reghin mit Dr.Attila Benkö

2016

Besuch in Omsk/Sibirien & erste „in the field-Kastrationen“

2017

Beginn mit Kastrationen in den Dörfern, Start mit Kastrationstagen in Ideciu de Jos und Iernut

2018

weitere Kastrationstage in verschiedenen Dörfern & 17 TierärztInnen im Programm in Rumänien

2018

Treffen mit allen TierärtzInnen, weitere Strategieplanung

Bildergalerie

Downloads

Reisebericht 2017