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Schlittenhunde in Ostgrönland

Grönland wird mit Eis, Schnee und Eskimoromantik in Verbindung gesetzt, ein Ort, wo Mensch und Tier versuchen, den Kampf gegen die Kälte zu gewinnen. Schlittenhunde, Eisberge, endlose Weiten, unberührte Natur, so stellt man sich meist Grönland vor.

Die Realität ist anders, an die 20 000 Schlittenhunde, die sogenannten Grönlandhunde, vegetierten unter unfassbaren Bedingungen vor sich hin. Sie verbringen ihr kurzes Leben in Ketten, wurden kaum mit dem Lebensnotwendigsten versorgt, Wasser, Futter sind selten, menschliche Zuwendung gab es überhaupt nicht. Viele verdursteten an der Kette, Welpen starben auf felsigem Boden – die Schlittenhunde Grönlands litten und starben unbemerkt.

Im August 2007 hat mich eine Amtstierärztin um Hilfe gebeten hat. Den  Schlittenhunden in Grönland ging es sehr schlecht und hier meine ich nicht das harte Leben, das die grönländischen Hunde gewöhnt sind, ich meine auch nicht die Kettenhaltung, sondern die schreckliche Verwahrlosung. Die meisten Hunde bekommen im Sommer kaum Wasser, fast kein Futter und die Ketten sind derart verwickelt, dass Muttertiere ihre Jungen nicht säugen können, auch gibt es so gut wie keine Hütten für die Welpen, obwohl diese gesetzlich vorgeschrieben sind.

Für die Schlittenhunde in Ostgrönland gibt es keinen Tierarzt.

Robin Hood wollte diesen Hunden helfen und hat ein einzigartiges Hilfsprojekt ausgearbeitet.

Wir konnten schon viel erreichen.

2012 begann mit Hilfe von Roar Heine Olsen das Hundehütten-Projekt. Arbeitslose, junge Inuit bauen im Rahmen eines Sozialprogrammes Hundehütten. Diese können für wenig Geld von den Hundehaltern erworben werden. Mittlerweile sind schon mehr als 100 weisse Hütten in Tasiilaq zu finden, Wir möchten dieses Projekt auch auf die entfernten Dörfer ausbauen.

Auch die Wasserversorgung am großen Hundeplatz in Tasiilaq wurde weitgehend gelöst, wir konnten ein Wassersystem errichten und Container vom Flughafen Kulusuk bringen. Dieses Projekt wird jedoch noch ausgefeilt und erweitert.

Große Veränderung brachte auch der Futterimport aus Dänemark. Lars Anker Möller lässt hochwertiges Futter in Dänemark produzieren, Robin Hood übernimmt die Frachtkosten. Somit gelangen etliche Tonnen Hundefutter 2x pro Jahr nach Ostgrönland, die Hundehalter können es günstiger kaufen, weil die Frachtkosten gedeckt sind. Mit Booten kommen sie aus den Dörfern, um das Futter abzuholen.

Die Hunde sehen seitdem nachweislich besser aus.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die medizinische Versorgung. In Ostgrönland gibt es keinen Tierarzt, Hunde werden erschossen, obwohl eine Heilung möglich wäre, oft nur wegen Wunden und Verletzungen. Im Jahre 2017 reiste Dr.Borka-Vitalis Levente aus Rumänien mit nach Grönland. Er gilt in seinem Lande als Koryphäe in der Kleintier- und Wildtiermedizin.

Nun gilt es mit den Behörden in Grönland eine dauerhafte medizinische Hilfe für die Schlittenhunde zu erwirken.

Neuigkeiten vom Projekt

Ostgrönland September 2021 – endlich wieder dort!

Unser Grönlandprojekt, mit dem wir den Schlittenhunden in Ostgrönland helfen, ist auf einem guten Weg. 13-mal war ich schon vor Ort und die Anfänge, Sie wissen es, waren schwer. Die Welt der Schlittenhunde ist bei Weitem noch nicht in Ordnung, man sieht und spürt allerdings die Verbesserungen.
Jedoch hat die ganze Corona-Sache dem Tierschutz sehr geschadet, ein Thema, das so gut wie niemals diskutiert wird.
Im Jahre 2020 war das Reisen so gut wie unmöglich und auch 2021 wird einem fast das Letzte abverlangt. Unzählige Papiere, Tests, Anmeldungen, man hängt nur mehr im Internet und muss die unterschiedlichen Restriktionen der Länder übersetzen. Wer hier kein Smartphone hat und nicht gut Englisch kann, der kann gar nicht mehr verreisen.
Eins war mir nach all dem Stress bis zur Erschöpfung klar… würde ich es nicht für die Tiere machen – ich würde mir das nicht antun.

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