Schweine

Sie leiden im Verborgenen

Schnitzel, Schweinsbraten, Wurst – des Österreichers liebste Speisen.
Obwohl Klimaforscher aufzeigen, dass Fleischkonsum am meisten verantwortlich ist für die Klimakatastrophe, geht der Fleischkonsum fast ungebrochen weiter.
Politiker und Landwirte leugnen, dass es in Österreich Tierfabriken gibt.
Doch auch wir haben Betriebe mit mehreren tausend Tieren. Ab wann ist es eine Tierfabrik?
Für das einzelne Schwein macht es auch keinen Unterschied, ob es mit 10 000, 5000 oder 500 unter schlechten Bedingungen leben muss.
 

Zahlen und Fakten

Jährlich werden in Österreich rund 5,5 Millionen Schweine geschlachtet. Fast alle dieser Schweine mussten ihr ganzes Leben ohne jegliche Einstreu auskommen. Über 99% der Schweine kommen bei ihrer Fahrt zum Schlachthof das erste und einzige Mal ins Freie. (Quelle: vgt.at)

Mastschweine

Der Großteil der österreichischen Mastschweine fristet sein trostloses Leben auf Vollspaltenböden, ohne die Möglichkeit, angenehm zu liegen und ohne jegliche Einstreu. Laut österreichischem Gesetz muss den Schweinen allerdings Beschäftigungsmaterial zur Verfügung gestellt werden.

Im Alter von nur wenigen Tagen werden die männlichen Ferkel praktisch immer vom Landwirt selbst ohne Betäubung kastriert. Sie erleiden dabei unvorstellbare Qualen, schreien und zucken. Noch eine Woche später haben sie Schmerzen. Das zeigen Verhaltensstörungen oder Wachstumsdepressionen. Ebenso dürfen den Ferkeln bis zum 7. Lebenstag ohne Betäubung die Zähne und Schwänze gekürzt werden, wenn das zur Vermeidung von Verletzungen als notwendig erachtet wird. Denn in ihrer Verzweiflung beginnen sie oft damit, sich gegenseitig zu verstümmeln und aufzufressen. Dabei sind Schweine eigentlich besonders neugierige, soziale und überaus intelligente Wesen, die ihren Lebensbereich gerne sauber halten. Aber in den Bedingungen der modernen Intensivtierhaltung können sie keine ihrer natürlichen Verhaltensweisen ausleben. Eng zusammengepfercht in trostlose Buchten liegen sie permanent im eigenen Kot auf kaltem Spaltenboden. Im Alter von nur sechs Monaten werden sie nach ihrem kurzen schrecklichen Leben schließlich geschlachtet.

Zuchtschweinehaltung

Kastenstände sind nach wie vor die traurige Realität für österreichische Zuchtsauen. Das sind Metallgitter, in denen die Tiere eingesperrt werden, ohne auch nur einen Schritt gehen zu können. Ebenso ist es bei Abferkelbuchten mit Abferkelgittern. Über 99% der weiblichen Zuchtschweine müssen ihre Kinder in einem Abferkelgitter gebären, das ihnen weder einen Schritt zu gehen, noch sich umzudrehen, erlaubt.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Bis zum 7. Lebenstag dürfen Ferkel ohne Betäubung und Schmerzmittelgabe vom Landwirt selbst kastriert werden. Der Eingriff muss nicht von einem Tierarzt durchgeführt werden. Das gleiche gilt für das Schleifen der Zähne und das Kupieren des Schwanzes.

Derzeit ist es erlaubt, Schweine auf Vollspaltenböden zu halten, ohne die Möglichkeit für die Tiere, bequem zu liegen und ohne jegliche Einstreu.

Ab 2033 wird es in Österreich ein komplettes Kastenstandverbot geben, auch in der Abferkelbucht mit Ausnahme von einigen Tagen nach der Geburt. Ab 2019 sind Neubauten mit fixem Abferkelgitter verboten. Bereits 2013 in Kraft getreten ist eine Reduktion der Zeit, die die Zuchtsauen während der Befruchtung und Schwangerschaft im Kastenstand verbringen, auf zehn Tage. Davon ausgenommen sind Betriebe, die dafür umbauen müssen. Eine generelle Ausnahme aller obigen Regelungen gilt für Betriebe mit zehn Muttertieren oder weniger.

Verein gegen Tierfabriken und Robin Hood zeigen Horrorschweinemast auf

VGT und Robin Hood präsentieren der Veterinärbehörde anonym erhaltenes Material

Gemeinsam mit dem Verein gegen Tierfabriken konnten wir zu Ende 2017 einen Horrorbetrieb an die Öffentlichkeit bringen. Er steht in der Nähe von Böheimkirchen in Niederösterreich. Anonym zugespieltes Bildmaterial spricht mehr als Bände. 

Die Schweinehaltung bei Böheimkirchen ist leider kein Einzelfall.

Dunkelhaft, verklebte Fenster, Mutterschweine verbringen ihr armseliges Leben in engen Abferkelgittern. Tote Ferkel. Dreck und Elend überall.

Der VGT erhebt Anzeige. Für einen der Betreiber und einen Arbeiter gab es drei Monate bedingt…und gegen dies wurde noch Einspruch erhoben. 

Dreck, Verletzungen, Maden, so gut wie kein Beschäftigungsmaterial,Kannibalismus und eben bis auf wenige Minuten Ausnahme durchwegs Dunkelheit. Erschreckend, was in Österreich möglich ist. 

  • Ferkel werden kastriert, indem die Hoden herausgerissen werden, verboten!
  • Sie werden herumgeschleudert.
  • Die Schwänze zu kurz abgeschnitten.
  • Sterbende Tiere werden einfach liegen gelassen.

Österreich hat ein gutes Tierschutzgesetz. Am Papier. Der Vollzug ist mangelhaft, die Kontrollen sind mangelhaft. In den Tierfabriken ändert sich nichts. 

Eine vegane oder zumindest vegetarische Lebensweise ändert daran viel.

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