Grenzenloser Tierschutz – Teil 2: Wenn der Tod bunt gefärbt wird…

In Österreich sind Pelztierfarmen schon lange verboten und immer mehr Länder folgen.

Robin Hood hat 2018 eine Chinchillafarm in Rumänien besucht und das sogar offiziell, man war stolz darauf, dies zu zeigen. Auch den Ursprung der Muttertiere, der auch Futterlieferant ist, das Käfigsystem bereitstellt und die Tiere sogar lebendig wieder abkauft, wurde uns bekanntgegeben. Die Firma Wanger in Komarom in Ungarn. Das rief förmlich nach einer Nachschau vor Ort. Endlich gelang es Aktivist*innen von Robin Hood und RespekTiere gemeinsam im Zuge anderer „Kontrollen“ die Firma Wanger zu besuchen. Aufgeteilt auf zwei Häuser mitten in einer Kleinbürgeridylle konnten wir zunächst nicht glauben, dass hier 6000 Muttertiere untergebracht sein sollten. Überwachungskameras verfolgten jeden Schritt auf der Straße und die Gebäude waren schon von außen gesichert wie Fort Knox. Der gerade Weg ist nicht immer der schlechteste, so läuteten wir kurzerhand und ein freundlicher Herr mittleren Alters ließ uns in sein Büro, das ebenfalls völlig videoüberwacht war. Warum? Weil wir vorgaben, selbst eine Chinchillafarm in Rumänien eröffnen zu wollen…

Wir haben sehr viel erfahren, über die Haltung, nicht zuletzt über die Tötung. Der Mann war stolz ein eigenes System entwickelt zu haben, das die Tiere mittels Strombad tötet (Hühnertötungen ähnlich)

6 Chinchillas werden so am Stück ermordet. Die Felle gleich abgezogen, gegerbt und verarbeitet. Alles in diesem bürgerlichen Anwesen…Der Pelzfarmen gab zu, dass momentan mit Lebendtieren kein Geld zu verdienen sei, deswegen habe er auch keine…aber Pelze verarbeite er schon mit seinen Mitarbeitern. Chinchillas und Zobel, letztere kämen zu einem großen Teil aus Wildfängen aus Russland. Fallenfang selbstverständlich…Auf unsere Frage, was er von den Tierschützern halte, kam er sofort auf die dummen Veganer zu sprechen und darauf, dass man doch gefälligst die Leute Pelz tragen lassen sollte, was sei daran verwerflich?

Wanger Chinchillas ist die größte Zuchtfarm der Welt, so die eigenen Angaben des „Farmers“. Die Pelze werden weltweit geliefert und die Lebendtiere vormals ebenso.

Wir wurden sogar in den Keller „gleitet“, jede Tür gesichert mit einem elektronischen Code, Kameras, sogar zwei Hunde. Ein Staffordshire-Terrier kuschelte sich gleich an uns…der große Schäfer blieb hinter Gittern.

Im Keller dann ein Potpourii an bunten Pelzen, von natur,  über rot, blau, lila, grün bis qietschgelb. 40 – 60 Tiere müssen ihr Leben für eine Jacke lassen. Rosa Pelze für kleine Mädchen…hier war alles zu finden. Beim Streichen über die Felle merkte man wie weich diese Tiere sind, wie dicht der Pelz, der sie in der Natur vor Wind und Wetter schützt. Bestie Mensch schlägt daraus blutigen Profit. Wir durften auch die Käfighalle sehen, ein kleines Gittergefängnis reihte sich an das nächste, Struktur Null. Lediglich Ytongsteine bekamen die Tiere zum Zähne abschleifen, die Kugeln waren noch zu sehen, vermischt mit altem Kot. Seit einem Jahr steht der Zuchtbetrieb still…zu unserem Entsetzen waren jedoch noch 12 Tiere da. Eingeknastet ihr Leben (Chinchillas werden bis zu 15 Jahre) lang, als nettes Hobby, wie uns der „Herr“ sagte. Große, dunkle Augen sahen uns ängstlich an, jedes allein im Käfig, ohne Chance auf Sonnenlicht oder nur einen Hauch von Natur. Uns schnürte es Magen und Herzen ab und wie gerne hätten wir sie alle mitgenommen.

Eins war klar, hier geben wir auch nicht auf. Es muss einen Weg geben, diesem Treiben Einhalt zu gebieten, selbst wenn dies noch, gerade als Privathaltung!, gesetzlich gedeckt ist. Aber auch in Rumänien muss es ein Ende haben, denn dort warten neben Chinchillafarmen auch noch zwei riesige Nerzfarmen. Zum Abschied gab es von dem Farmer noch ein Buch auf Rumänisch über Chinchillas, selbst verfasst.

Einmal mehr konnte man sehen, dass hier einfach kein Unrechtsbewusstsein existiert, es ist völlig normal, diese armen Wesen einzusperren, um sie grausam zu töten. An diesem Tag sahen wir, egal wo wir waren, Grausamkeiten an Tieren und die Verursacher hielten dies alles  für völlig angebracht und normal.

Danke an die Aktiv*istinnen, die sich gemeinsam für diese Tiere einsetzen und nicht nur Länder- sondern auch Vereinsgrenzen überschreiten.

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