Warum es den kleinen Glücksboten immer schlechter geht:
Schwalben haben es zurzeit nicht leicht in Österreich. Die Probleme reichen von fehlenden Nistmöglichkeiten über zu wenig Materialen zum Nestbau bis hin zur Nahrungsknappheit.
- Gravierende Probleme: Fehlende Nistmöglichkeiten durch Modernisierung
- Unerwünschtheit wegen Verschmutzung der Fassaden
- Durch Asphaltierung und Bodenversiegelung fehlt Material für Nestbau
- Nahrungsknappheit durch steigende Hygiene-Standards in den Ställen
- Der massive Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft tötet Insekten
Schwalben finden immer weniger Nistmöglichkeiten. Das liegt zum einen an
der Modernisierung vieler Gebäude, bei denen zum Beispiel keine Einflugluken
mehr vorhanden sind, zum anderen auch daran, dass die Schwalben vielerorts von
Menschen nicht mehr erwünscht sind. Zum Beispiel, weil sie Dreck verursachen
und Hauswände verunreinigen. Dafür gibt es aber eine simple Lösung: Einfach ein
Brett unter dem Nest anbringen, das den Schwalbendreck abfängt. Trotzdem werden
noch immer viele Nester mutwillig zerstört oder die Schwalben beim Nisten
behindert. Doch das ist illegal. Laut Bundesnaturschutzgesetz sind die Nester
der kleinen Flugkünstler geschützt und dürfen weder beschädigt noch entfernt
werden, auch nicht außerhalb der Brutzeit!
Ein weiteres Problem betrifft die Materialien zum Nestbau. Viele
Schwalbenarten benötigen dazu Lehm. Durch die zunehmende Asphaltierung von
Feldwegen, die Befestigung von Flussufern und die zunehmende Versiegelung von
Flächen finden die kleinen Glücksboten aber immer weniger Lehmpfützen.
Auch die Nahrung der Schwalben wird immer knapper. Durch den massiven Einsatz
von Pestiziden in der Landwirtschaft, sowie durch steigende Hygiene-Standards
in Ställen gibt es immer weniger Insekten für die kleinen Vögel.
Der Tierschutzverein Robin Hood ruft daher gemeinsam mit dem Grimsinger
BioGartl und der Gesunden Gemeinde Emmersdorf dazu auf, diesem besonderen Vogel
mehr Beachtung zu schenken und ihn zu unterstützen. Als Anreiz wird daher 2020
die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ ins Leben gerufen. Bei dieser Aktion
würdigen die Initiatoren all jene Hausbesitzer/-innen mit einer Plakette, die
Schwalben an ihren Gebäuden brüten lassen und das Brutgeschehen sogar durch das
Aufhängen von „Starthilfen“ für den Nestbau oder die Anlage einer Lehmpfütze
fördern. Hotels, Pensionen und Restaurants profitieren von dieser gut
sichtbaren Auszeichnung, die den Betrieb als schwalben- und damit auch als
naturfreundlich auszeichnet.